Archiv für den Monat: April 2014

Osterzeit ist Maultaschenzeit und fast wie Weihnachten

Ostern wie Weihnachten? Bitte was? Okay, okay, macht auf den ersten Blick wirklich nicht soviel Sinn. Ein Erklärungsversuch: Für mich ist Ostern wie Weihnachten, weil es bei uns in der Familie nie groß Traditionen gab. Meine Mutter fand Weihnachten, was ja das Familienfest schlechthin ist, immer doof und ich wollte dafür immer so ein Film-Weihnachten. Viele Lichter, gutes Essen, gute Gespräche, so wie es uns die Filmindustrie eben präsentiert. Mit so unterschiedlichen Vorstellungen musste Weihnachten ja jedes Jahr zu einem Disaster werden. Mal mehr und mal weniger.

Dafür hat es bei uns in der Familie einen Tag gegeben, der für mich diesen Familienzusammenhalt voll und ganz wiedergespiegelt hat und deswegen fast wie Weihnachten ist: Das Maultaschen machen an Ostern!
Zumindest ein Tag im Jahr, an dem meine Mutter, mein Bruder und ich in vollkommener Harmonie einen wunderschönen Tag hatten. Nicht falsch verstehen, wir sind auch so eine halbwegs harmonische Familie, aber die gemeinsamen Aktivitäten sind doch aber meistens eher ausgeblieben.

Lange Rede, kurzer Sinn: Dieses Jahr bin ich zu meinem Bruder nach Hamburg geflogen und wir haben die Maultaschen Produktion für das ganze Jahr gemacht! Wir haben nämlich immer so viel gemacht, dass es für das restliche Jahr reicht und haben diese eingefroren, was wunderbar funktioniert. Eingefroren sind diese bestimmt  ein gutes halbes Jahr haltbar.

Schwäbische Maultaschen selbst gemacht

Maultasche in Brühe

Zutaten für 44 gerollte Maultaschen
1kg Nudelteig
1,5 Hackfleisch (gemischt)
1kg Bratwurstbrät
1 Bund glatte Petersilie, gehackt
2 Zweige Liebstöckel, gehackt
2 aufgeweichte Brötchen
1 Bund Frühlingszwiebeln, sehr fein geschnitten
250g Rahmspinat (TK)
5 Eier
3-4 TL Salz, viel Pfeffer

Alle Zutaten der Masse zusammenfügen und sehr gut durchmischen. Darauf achten, dass die Frühlingszwiebeln sehr fein geschnitten sind, sonst gibt es Probleme beim Rollen später. Die Menge an Paniermehl kann variieren, je nachdem wie groß die Eier sind, wie das Hackfleisch ist oder auch wie fest man die Fleischmasse haben will.

Meine Mutter hat früher den rohen Teig probiert um zu schauen, ob er genug gesalzen ist. Alternativ kann man sich quasi ein kleines Fleischküchle anbraten und dieses probieren. Diesen Schritt bitte nicht auslassen. Es wäre doch sehr schade, wenn erst nachdem die ersten abgekocht und unzählige mehr gerollt worden wäre, festgestllt wird, dass sie doch nicht so abgeschmeckt sind wie gehofft.

Nun den Nudelteig ausrollen und nach Geschmack mit der Fleischmasse bestreichen. Bei mir hat es meist eine Dicke von 0,5cm. Durch das Rollen werden die Maultaschen ja eh dicker. Wir machen immer gerollte und flache Maultaschen. Flache bedeutet, dass eine Schicht Fleischmasse auf den Nudelteig kommt und dann direkt wieder zugeklappt wird und rechteckig zusammengeschnitten. Aber auch da sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt.

maultaschen-anfertigen
gerollte-Maultaschen
gerollte_ungekochte_Maultaschen

Ich bin da ja ein wenig intolerant. Ich finde ja auch, dass zu bestimmten Saucen ganz bestimmte Nudelsorten gehören. Und so gibt es auch die richtige Maultasche für die richtige Situation. Flache für Suppen und gerollte für Angebratene und Überbackene.

Parallel auf dem Herd einen großen Topf mit Brühe zum Kochen bringen. Hier reicht vollkommen Instantbrühe. Es geht letztendlich nur darum weiteren Geschmack den Maultaschen zu geben.

Die (gerollten) Maultaschen in die kochende Brühe geben und für 5-7 Minuten kochen lassen. Die gerollten brauchen einige Zeit bis sie durch sind. Flache Maultaschen benötigen weniger Kochzeit.

frisch-abgekochte-maultaschen

Maultaschen_trocknen

An dem Tag, an dem du diese Maultaschen selbst machst, wirst du soviel davon naschen, dass es an dem Tag reicht. Aber das rate ich dir auch, denn wenn sie frisch abgekocht aus der Brühe kommen, sind sie einfach am Besten.

Was man sonst noch mit Maultaschen anstellen kann, werde ich Euch die nächsten Wochen zeigen.

Ab vom Schuss…

Oh, ihr lieben Leser. Ich habe schon ein ganz schlechtes Gewissen Euch allen gegenüber. Ich sehe ja, dass ihr täglich auf dem Blog seid, auch wenn es hier ein wenig ruhiger geworden ist. Das bestätigt mich natürlich, dass ich in einer kurzen Zeit etwas geschaffen habe, was Menschen interessiert. Auf der anderen Seite verpflichtet es.

Kurz zur Erklärung: Inzwischen habe ich das Glück Arbeit gefunden zu haben. Der ein oder andere von euch weiß, dass es als Berufsanfänger meist ja doch nicht so einfach ist. Man weiß nicht so recht wohin, weiß nicht so recht wie überhaupt und alles. Die Kehrseite der Medaille ist, dass der Tag verdammt schnell vorbei geht auch ohne, dass etwas sinnvolles, also privat sinnvolles, passiert ist. Viele von euch werden jetzt entweder lachen oder sich gut daran erinnern wie es selbst als Berufseinsteiger war.
Jeder macht das durch und ich mache es eben jetzt durch.

Nichtsdestotrotz versuche ich das Ganze hier wieder langsam zum Laufen zu bringen. Den Anfang macht kein Rezept auf diesem Blog, sondern ein Gastblog meinerseits auf dem wundervollen Foodblog Kleiner Kuriositätenladen von Steph. Ich mag ihren Blog sehr gerne, weil sie einfach meinen Geschmack hat und die Auswahl sehr groß ist. Ich habe ja schon öfters hier ihre Gerichte nachgekocht. Es lohnt sich auf jeden Fall.

Nun zu meinem Gastblog. Ich hatte mich für eine Quiche Tex Mex entschieden. Na, neugierig?

Dann schaut doch bei ihr rein!

http://www.kuriositaetenladen.com/2014/04/ubern-tellerrand-heute-kitchenroyal.html

quiche-tex-mex